Als die alten Bauern im 6. Jahrhundert allmählich mit der Besiedelung der Alpentäler begannen, war von den Stürmen der Völkerwanderung kaum noch ein Rest Christentum vorhanden. Erst durch die irischen Mönche und dann von Salzburg aus begann die Missionierung, und schon stifteten fromme Adelige der Kirche größere Ländereien.
Einer solchen Schenkung an das Erzstift Salzburg im Jahr 889 verdanken wir die erste Erwähnung des Zillertales, das man seinerzeit "Cilarestal" nannte. Das um 788 entstandene Pfarrverzeichnis des Erzbischofs Arno nennt im "Cilarestal" noch keine Pfarrei, doch wird vermutet, dass schon um diese Zeit ein kleines Kloster, eine "Cella" existiert hat. Daraus entwickelte sich die spätere Ortschaft Zell.
Erstmals wird die Pfarre Zell (Parrochia Cellensis) im Jahr 1188 anlässlich einer Zehentschenkung des Salzburger Bischofs urkundlich erwähnt. Zur einstige Urpfarre Zell gehörten die heutigen Gemeinden rechts des Zillers, nämlich Zell, Hart, Stumm, Distelberg, Rohrberg, Gerlosberg, Hainzenberg, Ramsberg, Gerlos, Mayrhofen und Stummerberg.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde unsere Gemeinde im Jahr 1143, als das Stift Herrenchiemsee vom Erzbischof Konrad von Salzburg hier einen halben Hof erhielt. Stummerberg gehörte damals zur Hofmark Stumm.
Also erste Erwähnung 1143 (mons supra Stume), das heißt, wenn es richtig übersetzt wurde, "Berg ober Stumm".
1327: Friedrich von Freundsberg verzichtete gegenüber des Salzburger Kirche, denn die rechte Seite des Zillers gehörte schon damals dem Erzbistum Salzburg, auf alle Forderungen, um welche die chiemseeischen Leute auf dem Distelberg mit den freien Vogtleuten auf dem Stummerberg im Streit waren.
1333: Erzbischof Friedrich entschädigt Friedrich von Freundsberg für den Totschlag an seinem Vogtmann ob dem Stummerberg.
Laut theresianischem Kataster von 1775 zerfiel die Hofmark Stumm in folgende Gemeinden:
- Dorfgemeinde Stumm
- Merzner Gemeinde mit Gattererberg
- Ahrnbacher Gemeinde mit Stummerberg
1849 wurde Stummerberg-Gattererberg-Kleinstummerberg eine eigene Gemeinde und wird somit mit 56 km² flächenmäßig die drittgrößte Gemeinde des Zillertales.
Der Name Gattererberg entstammt wahrscheinlich einem Gatter, der die zwei Berge neben dem Märzenbach getrennt haben soll. Dazumal sollten die Bauern von Untergassen-Stummerberg und jene von Unterhäuser-Gattererberg zusammen ihr Weidevieh am Märzenbach getränkt haben. Es soll auch ein Holzgatter für die Holztriftung bestanden haben. Deshalb wurde auch der Hof "Gattern" am Gattererberg als erster und ältester Hof benannt.
Am Stummerberg nennt man als älteste Höfe die "Schwaigen", dann "Untertrog", "Obertrog", "Bonholz", "Hartler" und "Franzner" (war die ursprüngliche Schule). Schulhaus Gattererberg war "Althauleit".
Nicht immer war die Berggemeinde durch Straßen mit dem Tal verbunden. Seilbahnen waren lange Zeit die tragende Verbindung. Derzeit sind rund 34 kmasphaltierte Gemeindestraßen zu erhalten.
Ab dem Jahr 1928 wurde ein kleiner Teil der Gemeinde mit Gleichstrom aus dem E-Werk des Sägewerkes Fiechtl versorgt. In den Jahren 1941-42 gab es dann Strom für die ganze Gemeinde.
Auch wurden die ersten Gemeindestraßen in dieser Zeit gebaut (von Gefangenen).
Der höchste Hof liegt auf 1250 m Seehöhe, der niedrigste auf 580 m.
1944-48 wurde das Schulhaus Gattererberg errichtet.
1954 konnte das neue Schulhaus Stummerberg bezogen werden.
1970 beteiligte sich die Gemeinde Stummerberg mit 25,25% am Bau der neuen Hauptschule Stumm und gehört somit zum Hauptschulsprengel.
1971 wurde mit dem Telefonausbau in der Gemeinde begonnen.
1972 beginnen die Asphaltierungsarbeiten der Gemeindestraßen Stumm und Kaltenbach.
1975 schließt sich die Gemeinde Stummerberg dem Feuerwehrwesen an.
1976 wird nach langem Hin und Her der Fremdenverkehrsverband (heute Tourismusverband) Stummerberg-Gattererberg gegründet.
1977 erhält die Gemeinde eine Müllabfuhrordnung und schließt sich dem Müllbeseitigungswesen Unterinntal mit Lagerplatz Pill an.
Bevölkerung:
Die rein bäuerliche Bevölkerung der früheren Zeit erfuhr einen ständigen Wandel, so dass sich heute neben der rein bäuerlichen Bevölkerung sehr viele Nebenerwerbsbauern, aber auch reine Arbeiterfamilien finden. Die früher sehr einfache Gemeindepolitik muss sich diesem Wandel anpassen und wird dadurch erheblich schwieriger.
Die Gemeinde hat mit einer starken Abwanderung der Bevölkerung zu kämpfen.